"Guillotine" ist (in der ) seit Jahren eines meiner absoluten Lieblingsspiele - und ich kenne und habe Hunderte. Das Spiel ist super einfach und macht trotzdem einen Riesenspaß, wenngleich - oder gerade weil? - die Spielidee eigentlich recht makaber ist. Deswegen sollte man sie nicht allzu ernst nehmen, das Spiel selbst nimmt sich sicher nicht ernst. Aber WORUM GEHT'S? Die Spieler tauchen ein in die Zeit und die Wirren der Französischen Revolution und schlüpfen in die Rolle von Henkern, die ihren Job besonders gut machen wollen. Das heißt, sie müssen die Leute köpfen, die beim Volk die wenigsten Sympathien genießen. Es gibt 50 Adels- und 60 Aktionskarten. Die ADLIGEN (alle Personenkarten heißen so, selbst wenn sie streng genommen nicht zum Adel gehören) sind unterteilt in fünf Farben: blau für den Klerus, rot für Militärs, grün für Staatsdiener und Großbürger, violett für Vertreter/Angehörige des Hochadels und grau für Leute aus dem Volk. Jede Adelskarte hat einen Wert, der zwischen -3 und 5 liegt. Hochadlige und hohe Geistliche bringen für gewöhnlich die meisten Punkte, Leute aus dem Volk bringen verständlicherweise Abzüge! Ziel des Spiels ist, zum Schluss die höchste Punktzahl an geköpften Adligen zu erreichen. Gespielt wird über drei "Tage". An jedem Tag liegen 12 Adelskarten ("stehen in einer Reihe") vor einem Guillotinen-Pappaufsteller - mehr oder weniger bereit, ihrem Schicksal zu begegnen. Der Spieler, der am Zug ist, köpft immer den Adligen, der sich direkt vor dem Fallbeil befindet (Er nimmt die Karte an sich). Zuvor kann er aber mit AKTIONSKARTEN aus seiner Hand auf Wunsch die Reihenfolge der Adligen verändern und sich dadurch selbst Vorteile oder den Mitspielern Nachteile verschaffen. Die Aktionskarten haben witzige und schwarzhumorige Texte und Bilder. Mit "Sollen sie doch Kuchen essen" kann man sich zum Beispiel die Zitat-Urheberin "Marie Antoinette" direkt vor die Guillotine holen, wenn sie gerade irgendwo in der Reihe ist. Und mit "Warte mal" kann man eine Köpfung durch einen Mitspieler verhindern. Aber auch einige Adlige haben per Text auf ihrer Karte spezielle Fähigkeiten, die den Spielverlauf beeinflussen. So beendet der geköpfte "Robespierre" den Tag, selbst wenn hinter ihm noch Delinquenten stehen. Der "Meisterspion" dagegen bringt sich immer ans Ende der Reihe, wenn eine Aktionskarte gespielt wird. Und der "Unbeliebte Richter" verhindert, dass Aktionskarten gespielt werden, solange er vor dem Fallbeil steht. Wer am Ende der drei Tage die berühmtesten Köpfe (mit dem höchsten Gesamtwert) gesammelt hat, ist der Sieger! FAZIT: Das Spiel ist kurzweilig, schnell und amüsant, mit einer leicht makabren Note. Die Kartengrafiken sind comic- bzw. karikaturmäßig gestaltet worden. Ein munterer Spaß für alle von 12 - 99! Weiterlesen