Vorab: Ich habeRavensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel vor allem deshalb getestet, weil ich einerseits aus meiner Kindheit noch Fan vonRavensburger 26601 - Scotland Yard bin und die Thematik "Detektive, die Mr. X jagen" daher sehr schön finde. Anderseits ist es so, dass ich vor einiger ZeitRavensburger 22289 - Scotland Yard Junior getestet habe und dort schon das eigentlich taktische Spielprinzip des Vorbildes durch den Spieleautor Michael Schacht seinerzeit leider zur reinen Glückssache umgemünzt wurde. Will heißen: BeiRavensburger 22289 - Scotland Yard Junior rät man eher, wo Mr. X sich befindet, während man beiRavensburger 26601 - Scotland Yard tatsächlich hingegangen ist und durch gezieltes Taktieren das Netz um ihn herum immer enger gezogen hat, um ihn schlussendlich dingfest zu machen. Das ist schon ein Unterschied wie Tag und Nacht und hat auch dafür gesorgt, dass meine ältesten Kinder (8 und 11) das "Original" inzwischen definitiv der "Junior"-Version vorziehen. Entsprechend skeptisch bin ich allerdings auch an den Test vonRavensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel herangegangen, da bei Kartenspielen - gerade für Kinder - leider immer wieder gerne auf reines Glück als Kernkomponente gesetzt wird. Um das vorweg zu nehmen: Hier auch. Irgendwie. Mehr dazu weiter unten. Mein Augenmerk liegt normalerweise vor allem auf zwei Szenarios: Der Spielbarkeit mit zwei und der mit vier Spielern.Ravensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel allerdings ist für MINDESTENS 3 SPIELER konzipiert und mit maximal 5 Spielern spielbar. Hm. Insofern fällt das Spiel auch unmittelbar als Reisebeschäftigung z.B. im Zug für meine beiden ältesten Kinder aus - bis der kleine Bruder (1 1/2 Jahre) "nachgewachsen" ist, will man wohl kaum warten. Wie dem auch sei: Mit Kindern im Alter von 1 1/2, 8 und 11 interessiert mich natürlich auch sehr, ob die vermittelte Altersangabe halbwegs stimmt. Hierzu vorab: "Ab 9 Jahre" ist - wie bei Spielen allgemein üblich - als grobe Maßgabe zu verstehen. Theoretisch braucht man für dieses Kartenspiel etwas logisch-taktisches Denken, aber man kommt auch völlig ohne aus und gelangt zum gleichen Ergebnis (mehr dazu unten). Entsprechend fühlte sich unser 8-Jähriger schon einerseits unterfordert und andererseits gefrustet (da im Glücksfaktoren nicht liegen und er dann meint, dass das Universum sich gegen ihn verschworen hat). Unter 7 bis 8 Jahren würde ich das Spiel nicht zum Einsatz bringen, weil dafür die Regeln dann doch - ich weiß, dass ich damit den anderen Rezensionen etwas widerspreche - zu "komplex" sind. In der Tat kann die anAmigo 4910 - 6 nimmt!, Kartenspiel undNSV - 4034 - THE GAME - Kartenspiel erinnernde Spielmechanik das Flair einer "Jagd" nicht so recht an gerade jüngere Spieler transferieren, so dass das Spiel schnell zum "Das spielt man aber so" verkommt, das Kinder normalerweise schnell überfordert und frustriert. Kinder- bzw. jugendlichen-tauglich ist das Spiel sicherlich, aber es adressiert m.E. eher Spieler wie mich, die im gehobenen Alter mal "leichte Kost" als Alternative zu anderen Kartenspielen suchen und sich dabei auch auch nett an ihre Jugendzeit mitRavensburger 26601 - Scotland Yard erinnert fühlen wollen. Dennoch sei an dieser Stelle schon gesagt, dassRavensburger 26601 - Scotland Yard undRavensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel von der Spielmechanik her weniger gemein haben als man das vielleicht auf Anhieb denkt. Die gesamte "Jagd" auf Mr. X im Sinne von Fahndungskreisen und dem "Ha! Nicht erwischt"-Effekt fällt hier gewissermaßen aus der Summe heraus undRavensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel ist damit weniger "Sherlock Holmes" im Sinne einer deduktiven Herausforderung, sondern eher "Dr. Watson" im Sinne einer Spielmechanik, die irgendwo zwischen reinem Glück und Optimierungsanforderungen "zum Abendtee" einlädt. Das sind sicherlich zwei Welten und es bleibt bei mir auch beim Schreiben dieser Rezension immer noch die Frage, ob mir gefällt, dass die an sich griffige und interessante Spielmechanik dieses Kartenspiels so angepasst wurde, dass sie grob auf die Thematik von "Scotland Yard" passt. Vielleicht hätte es dem Spiel gut getan, außerhalb des Franchise gehalten zu werden; wer weiß? Die 4-Personen-Runden haben wir übrigens mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern - meinem Sohn (7) und meiner Tochter (10) - bestritten. Um zu testen, wie es sich mit fünf Spielern so spielen lässt, durfte eine weitere Erwachsene mitspielen. Diesbezüglich lässt sich direkt sagen: Das Spiel ist eher für 4 bis 5 Spieler als für 3 Spieler ausgelegt, da mit steigender Spieleranzahl die Anzahl an möglichen "Mr.X"-Trägern steigt und damit dessen Entdeckung schwerer wird. Wir hatten übrigens selbst mit 5 Spielern nicht den mehrfach von anderen Rezensenten beschriebenen Effekt, dass den "die Karten fehlten, um sinnvolle Aktionen" zu machen. Da man beliebige Karten ausspielen kann muss es sich hierbei wohl um ein Missverständnis handeln (die Farbcodierung der Aktionen - mehr dazu unten - regelt lediglich die Auslösung des "Ticketbonus"). Der Spielfluss wurde dadurch nicht wirklich ins Stocken gebracht, was gerade meinen sehr leicht "frustigen" Sohn (8) genervt hätte. Wichtig: Ich werde mich nachher im Fazit bemühen,Ravensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel etwas vom Franchise getrennt zu betrachten, da die scheinbare Zugehörigkeit zu dem von der Spielmechanik her eben komplett abweichenden "Scotland Yard" dem Spiel als Grundprämisse nicht gut tut. Mit etwas Abstand zum Franchise lässt sichRavensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel deutlich besser als das an sich "gute" Kartenspiel erkennen, dass es ist. Ravensburger kategorisiert das Spiel übrigens selbst als Variante von "Schwarzer Peter" ein, was ich für die Einordnung sehr interessant finde. Bestandteile: 90 Spielkarten und 1 Anleitung. Nicht mehr, nicht weniger. Spielprinzip und Ablauf: Vorab sei hierzu gesagt, dass die Spielanleitung zwar hinreichend ausführlich ist, aber mehrere Fragen offen lässt bzw. unscharfe Aussagen macht. So gibt es hier in einer anderen Rezension die Frage, ob man Lupenkarten der Reihe nach umdrehen muss. Nun: Die Anleitung schweigt sich hier tatsächlich aus, was ich aber so interpretieren würde, dass man es so halten kann wie man möchte. Tatsächlich ist es so, dass es völlig irrelevant ist, welche Karte man zuerst umdreht und welche zuletzt, da das "Verhör" (siehe unten) sowieso erst dann ausgelöst wird, wenn alle Lupenkarten umgedreht sind. Wie dem auch sei:Ravensburger Kartenspiele 20761 - Scotland Yard - Das Kartenspiel wird nacheinander im Uhrzeigersinn gespielt. Einer der Spieler ist (per Zufall über die Kartenausteilung bestimmt) Mr. X. Der Ablauf innerhalb eines Zuges ist dann folgender: 1. ein Ticket ziehen, 2. ein Ticket ausspielen, 3. eine Aktion ausführen. Der Knackpunkt ist hier, dass im Rahmen von 2. zwar auf ein beliebiges der drei Ticketfelder ausgespielt werden darf, aber die Zahl des ausgespielten Tickets größer sein muss als die Zahl der Karte auf dem Ticketfeld und dabei kleiner sein muss als die Zahl auf dem Ticketfeld rechts daneben. Je nachdem, wo man in 2. ausgespielt hat, kann man dann in 3. die Aktion ausführen, die auf der über dem Ticketfeld liegenden Karte abgebildet ist. Dabei teilen sich die Aktionen in jene für Detektive bzw. alle Spieler und jene für Mr. X, der sich durch Ausführung einer solchen Aktion zwangsläufig zu erkennen geben würde. Die möglichen Aktionen sind Folgende. Karte A "Detektive": 1 (bei Ticketbonus durch Taxi-Karte dann 2) Ticket(s) ziehen Karte A "Mr.X": im Rahmen einer "Finte" müssen die Mitspieler je nach Spielerzahl zwischen 5 und 11 Karten ablegen Karte B "Detektive": eine (bei Ticketbonus durch Bus-Karte dann 2) "Lupenkarte(n)" umdrehen und bei drei umgedrehten Karten das "Verhör" durchführen, indem ein Mitspieler ausgewählt wird un