Worum geht's? Wir befinden uns im 18. Jahrhundert und die Welt ist noch weitestgehend unerforscht. Die Landkarte weist zahlreiche weiße Flecken auf, die es zu entdecken gibt. Doch auch im alten Europa sind die politschen Verhältnisse nicht stabil und die Machtverhältnisse wechseln permanent. Jeder Spieler versucht sich als Entdecker um den Ruhm für sein eigenes Reich zu mehren. Um dieses Vorhaben erfolgreich abschließen zu können, müssen die Spieler Fortschritte in den Bereichen Industrie, Kultur, Finanzen und Politik verbessern. Nach nur sieben Spielrunden steht fest, welcher Spiele diese Aufgabe am besten bewältigen konnte. Die Komponenten - Spielbrett: Das Spielbrett ist thematisch sehr passend gestaltet worden, jedoch am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Um Europa sind die wichtigsten Regionen der Welt angeordnet, Nordamerika, die Karibik, Südamerika, Afrika, Indien und der Ferne Osten. Indien befindet sich jedoch direkt nördlich von Europa, was geschichtlich natürlich naheliegend ist, weil so Indien direkt mit Großbritannien verbunden ist, spieltechnisch gesehen hat dies jedoch keine Auswirkung. Zu jeder dieser Regionen gibt es unterschiedlich lange Routen an deren Ende sich der Kartenstapel für die jeweilige Region befindet. In jeder Region finden sich zwei bis vier Städte, in Europa finden sich derer 7. Von jeder Stadt führen zwei Handelsrouten zu anderen Städten, die Siegpunkte wert sind. Mir persönlich gefällt das Spielbrett sehr gut, ich kenne jedoch auch gegenteilige Meinungen. - Die Karten: Ingesamt gibt es in dem Spiel 48 Karten zu je 6 Karten in 8 Stapeln. Für jede Region einen Stapel, in Europa gibt es noch zusätzlich einen Sklavereikarten-Stapel. Die Karten sind dabei sehr übersichtlich Gestaltet. In dezenter Schrift im Hintergrund steht die zugehörige Region, unterstützt von einem passenden Symbol. Die Symbole die angeben, welchen Bereich die Karte verbessert sind klar und deutlich zu erkennen und allgemein sehr eingänglich. - Handelsmarken: Auf dem gesamten Spielplan werden in jeder Stadt, auf jeder Handelsroute und auf jeder Schiffahrtsroute Handelsmarken gelegt, die beim Erwerb Boni in den verschiednen Zivilisationsbereichen bringen oder als Aktionen eingesetzt werden können - Spielertableaus: Ähnlich wie in Im Wandel der Zeiten bekommt jeder Spieler ein übersichtliches Zivilisationstableau, auf dem er mit Markern seinen Fortschritt in den Bereichen Industrie, Kultur, Finanzen und Politk festhalten kann. Außerdem werden hier die Gebäude platziert die man jede Runde bekommt, und die Bevölkerungs- und aktionssteine werden im Hafen abgelegt. Diese Tableus sind echt schick und sehr übersichtlich und eingänglich gestaltet und liefern einem schnell eine Übersicht über die eigenen Möglichkeiten. - Gebäudeplättchen: Ebenfalls sehr eingänglich dank der Symbole. Manche Gebäude bringen einem zivilisatorische Fortschritte, andere ermöglichen dem Spieler Aktionen, wenn ein Arbeiter in den weißen Kreis auf dem Plättchen gesetzt wird. Oben rechts in der Ecke finden sich durch Ziegelsteine symbolisiert die "Kosten"; eigentlich den erforderlichen Fortschritt im Bereich der Industrie - außerdem: gibt es noch 30 Bevölkerungssteine pro Farbe, 20 Statussteine für die Tableaus und eine Holzkrone als Startspielerstein Spielablauf Das Spiel dauert genau sieben Spielrunden lang, jede Runde besteht aus vier Phasen. 1) Bauphase: In diese Phase muss sich jeder Spieler ein Gebäude nehmen, des seinem gegenwärtigen Zivilisationsstatus entspricht. 2) Wachstumsphase: In dieser Phase nimmt sich jeder Spieler so viele Bevölkerungssteine aus seinem Vorrat, wie es ihm sein gegenwärtiger Kulturstatus erlaubt 3) Lohnphase: In dieser Phase werden gemäß dem aktuellen Finanzstatus Bevölkerungssteine von den Gebäuden zurück in den Hafen gelegt. Dies ersten drei Phasen sind in weniger als einer Minute abgehandelt und können von allen Spielern gleichzeitig ausgeführt werden. Lediglich beim Nehmen der Gebäude kann die Reihenfolge entscheidend sein, da der Vorrat an Gebäuden, speziell der hochwertigeren, begrenzt ist. Das Herzstück des Spiels ist allerdings die vierte Phase, die 4) Aktionsphase: In dieser Phase gibt es generell zwei Methoden Aktionen durchzuführen. Zum einen kann man, wenn man Arbeiter im Hafen hat, ein Gebäude aktivieren, und dann einmalig die Aktion die einem das Gebäude ermöglicht durchführen. Danach ist das Gebäude jedoch besetzt und kann nicht mehr benutzt werden. Um es wieder einsatzbereit zu bekommen, kann man in der nächsten Lohnphase den Arbeiter vom Gebäude in den Hafen zurücksetzen, in so fern man so viele Arbeiter in Gebäuden platziert hat, wie es dem aktuellen Finanzstatus entspricht. Hat man mehr Gebäude besetzt, als es der aktuelle Finanzstatus erlaubt, bleiben die überzähligen Gebäude besetzt und können in dieser Runde nicht verwendet werden. Die andere Methode ist das Verwenden einer Handelsmarke. Marken mit blauem Hintergrund zeigen Aktionssymbole statt Statussymbole. Wenn man an der Reihe ist kann man sie einfach einsetzen, die Aktion die sie ermöglichen durchführen und dreht sie danach um, sie gelten später noch als Siegpunkte . Es gibt insgesamt fünf mögliche Aktionen die man durchführen kann: Schifffahrt, Besiedlung, Angriff, Zahlung und/oder Ausbeuten a) Schifffahrt: Um sich mit dem Schiff auf den Weg in unerforschte Gebiete machen zu können, benötigt man, wenn man ein Gebäude dafür nutzt, einen Bevölkerungsstein aus seinem Hafen, um das Gebäude zu aktivieren und anschließend setzt man einen Bevölkerungsstein auf eine Handelsroute, und zwar auf das am weitesten vom Kartenstapel entfernte Feld. Die Handelsmarke die auf dem Feld liegt nimmt man sich und verbessert entweder seinen Status oder kann sie später als Aktion verwenden. Selbst wenn alle Handelsroutenfelder voll sind, kann man noch in die Region fahren, um dort Präsenz zu erlangen, was für die anderen Aktionen wichtig ist. Sind alle Felder einer Handelsroute belegt, bekommt derjenige Spieler, da am meisten Bevölkerungssteine in der Route liegen hat die Gouverneurskarte. Bei Gleichstand derjenige, der am dichtesten am Ziel ist. Ab jetzt gilt die Region als erschlossen und die Städte in ihr können besiedelt werden und die Region kann ausgebeutet werden. b) Besiedeln: Mit dieser Aktion können die Städte auf dem Spielplan besiedelt werden. In Europa darf man von Anfang an siedeln, in den anderen Regionen erst wenn sie zum einen erschlossen sind, und zum anderen wenn der Spieler Präsenz in ihr ist. . Kontrolliert ein Spieler zwei Städte die mittels Handelsroute verbunden sind, so bekommt er die Handelsmarke die auf dies Route und behält sie, selbst wenn er später die Kontrolle über die Handelsroute verliert c) Angriff: Krieg führen ist in Magister Navis recht einfach, wenn auch relativ kostspielig. Man legt dazu einfach einen Bevölkerungsstein zurück in den Vorrat, einen in die Stadt die man erobern möchte und ggf. einen Stein zum aktivieren des Gebäudes. Der Angegriffene hat keine Chance, sich zu wehren und hat nur die Möglichkeit in seinem Zug zurückzuschlagen. Wenn man durch einen erfolgreichen Angriff die Kontrolle über eine Verbindung erlangt, nimmt man sich sofort den Marker der entsprechenden Handelsroute. d) Zahlung: Entspricht Phase 3. Hier kann man einfach, meist mittels Handelsmarke einen Arbeiter aus einem Gebäude auslösen, und zurück in den Hafen legen . Sowohl den Arbeiter als auch das Gebäude kann man nun in der selben Runde noch einmal verwenden. e) Ausbeuten: Die Aktion, die unweigerlich mit dem Thema verbunden ist, ist das Ausbeuten einer Region. Sie ist im Spiel aber viel unspektakulärer als sie dem Namen nach klingt. Man kann sich einfach die oberste Karte vom Kartenstapel aus einer Region nehmen. Um sich diese Karte nehmen zu können muss man jedoch mindestens so viele Bevölkerungssteine in der Region haben, wie die Zahl links unten auf der Karte angibt, also zwischen 1 und 5. Bei den Handkarten ist allerdings das Kartenlimit zu beachten, das durch den