Jun Sasaki ist quasi der Hayao Miyazaki unter den Oink Games. Viele seiner Spiele („Tiefseeabenteuer“, „In a Grove“ oder „Startups“) sind Klassiker innerhalb der Oinks, haben die Firma geprägt und mich zu den Spielen hingezogen. 2017 brachte Sasaki seinen neusten Hit raus: „Troika“. Mit einem ähnlichen Setting zu „Moon Adventures“ (das deutlich anspruchsvoller und komplexer war als alle anderen Oinks) setzte man diesmal auf ein kompetitives und simpleres Gameplay. Und „Troika“ überzeugt auf ganzer Linie! Die Story ist recht einfach: Man landet auf einem fremden Planeten, um dort Bodenschätze in Fomr von Diamanten zu sammeln. Doch man benötigt Treibstoff, um den Planeten wieder verlassen zu können. Und das ist auch schon alles. Auf dem Spielfeld liegen alle Troika-Chips verdeckt. Jeder Spieler darf nun in seiner Runde einen Chip aufdecken. Danach hat man zwei Möglichkeiten: Entweder man nimmt einen aufgedeckten Chip auf seine Seite und legt ihn vor sich ab oder aber man nimmt einen verdeckten Chip auf seine Hand. Allerdings darf man nur drei verdeckte Chips auf seiner Hand haben, offene Chips hingegen sind unbegrenzt (ähnlich wie bei „Startups“). Später darf man statt dem Aufnehmen aber auch einen Chip (egal ob verdeckt oder offen) wieder zurücklegen, falls man diesen nicht braucht. Nun versucht man Punkte (Diamanten) zu sammeln mit diesen Chips. Das gelingt nur mit drei aufeinanderfolgenden Chips, zum Beispiel 4, 5 und 6. Die letzte Zahl entscheidet über die Punktzahl, in dem Falle also 6. Bei größeren Zahlen, wie etwa 11, 12 und 13 wird die 1 jedoch gestrichen, also man würde hier nur 3 Punkte bekommen. Klingt sehr willkürlich, balanciert aber das Punktesystem ganz gut aus. Der Clou: Jeder benötigt Treibstoff, um überhaupt vom Planeten zu kommen. Ohne Treibstoff bringen die gesammelten Punkte leider nichts. Treibstoff erhält man, wenn man drei gleiche Zahlen sammelt. Das Problem: Fast alle Zahlen sind nur dreimal vorhanden, passend zum Namen des Spiels „Troika“. Nur die 7 ist sieben mal vorhanden, was das Ganze sehr abwechslungsreich macht, da viele natürlich die 7 sammeln werden in einer Runde. Und so sammelt man nacheinander Chips und damit hoffentlich Punkte. Man kann auch irgendwann „Troika“ vor seinem Zug rufen. Das geht allerdings nur, wenn man Treibstoff und mindestens einen Diamanten hat. Zudem darf man keine Chips bei sich haben, die nichts bringen, also die weder Teil eines Diamanten noch des Treibstoffes sind. Dann erhält man sofort 5 Punkte, darf aber bis zu Ende der Runde nicht mehr mitspielen. Ein cooler und riskanter Kniff! Insgesamt spielt man drei Runden (ähnlich wie „Tiefseeabenteuer“) und ermittelt dann den Gewinner. „Troika“ ist ein klassisches Oink Game: Simpel, aber spannend und knifflig zu meistern. Zudem ist es wieder eine wunderbare Mischung aus Glück und Strategie. Man kann Glück haben und direkt viele 7er aufdecken, aber man muss auch abwägen, wann man welche Chips sammeln oder abwerfen muss. Zudem ist „Troika“ ein sehr schnelles Spiel und die drei Runden vergehen wie im Flug. Das Design ist wie immer klasse, besonders die Zahl 3 ist tief im Spiel verwurzelt, was ich wunderbar finde. Das Raumfahrtdesign ist zwar nicht so stark wie bei „Moon Adventures“, aber es ist schick und farbtechnisch sehr schön anzusehen. Die Box ist typisch Oink: Klein und vollgepackt! Und wie immer ist es am besten, wenn man mindestens drei Spieler hat (maximale Spieler: Fünf). Zu zweit funktioniert das Ganze auch sehr gut, hier kann man aber nicht „Troika“ rufen. Eine Runde kann etwa fünf bis zehn Minuten dauern, ein ganzes Spiel (bestehend aus drei Runden) also bis zu einer halben Stunde. Fazit: „Troika“ ist in perfekter Oink-Manier ein unterhaltsames, kurzweiliges und sehr schickes Spiel.Weiterlesen