Da ich so gut wie alle größeren Modelle der Technic Reihe der letzten Jahre besitze, durfte 42098 in der Sammlung nicht fehlen. Allein die ungewöhnliche Fahrzeugwahl, die Lego in dem Set getroffen hat, war Grund genug für den Kauf. Mittlerweile steht das Set einige Tage aufgebaut in der Wohnung und wurde sowohl vom Papa als auch von den Kindern ausgiebig bespielt – Zeit für ein Resümee: Die Vor-/Nachteile des Sets in der Zusammenfassung vorab: + optisch gelungen + imposante Abmessungen + Lenkung am Transporter mit mehreren Hand of God Steuermöglichkeiten + solide Konstruktion die auch einem Bespielen standhält + Fahrerkabine nach vorne klappbar + blauer Sportwagen sieht im Vergleich sogar besser aus als die Corvette + hoher Spielspaß durch viele Funktionen + Beladung des kompletten Transporters wirkt durchdacht und funktioniert reibungslos O neben der Corvette keine weiteren passenden Fahrzeuge verfügbar O Schwierigkeitsgrad der Anleitung eher auf City Niveau - teilweise sehr eintöniger, repetitiver Aufbau - konstruktiv wenig Besonderheiten - sehr viele Aufkleber ohne die das Modell nackt aussieht Der Lego Autotransporter 42098 im Detail: --------------------------------------------------------- Mit 2493 Teilen ist Set 42098 nur geringfügig kleiner als der mittlerweile eingestellte Mack Truck 42078, der sich ebenfalls in unserem Lego Fuhrpark befindet. Trotz der geringeren Teilezahl und dem zusätzlichen kleinen Sportwagen ist das Set von den finalen Abmessungen mit stolzen 108 cm (inkl. Rampe) sogar länger als der Mack und es sind deutlich größere Teile im Lieferumfang enthalten, was das Preis/Stein Verhältnis zumindest ebenbürtig aussehen lässt. Durch die Teilezahl ist man ein paar Stunden mit dem Aufbau beschäftigt. Die 786 einzelnen Bauschritte sind in einer einzelnen, dicken Anleitung beschrieben. Die Bauschritte sind in drei große Bauabschnitte gegliedert, an denen sich auch die Aufteilung der Steine in einzelne kleine Tüten orientiert. In der ersten Phase wird der blaue Sportwagen gebaut, in der zweiten das Zugfahrzeug und in der dritten der Anhänger. Leider ist der Zusammenbau technisch gesehen nicht sonderlich spektakulär und eher einfach gehalten. Teilweise werden nur ein bis zwei Steine pro Schritt verbaut, das ist nicht sonderlich herausfordernd. Allein schon anhand der Anzahl der Bauschritte kann man das ablesen. Außerdem besitzen Sportwagen und Zugmaschine die gleiche Konstruktion der Radaufhängung, hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Dass Zugmaschine und Hänger sich im Aufbau stark ähneln, ist auf den Produktbildern schon ersichtlich und daher nicht negativ zu werten. Vom Bauspaß hergibt es deutlich bessere Technic Sets. Wie immer kommen bei Lego zahlreiche Aufkleber zum Einsatz – im Vergleich zu anderen Technic Sets sogar überproportional viele. Es gibt nicht mal einen einzigen, setspezifischen Print im Lieferumfang. Weiterer Unterschied zu anderen Sets ist, dass das Set ohne Aufkleber nicht so richtig zur Geltung kommt. Die Zugmaschine wirkt ohne die Aufkleber unfertig. Das ist bei anderen Sets nicht so offensichtlich. Optisch ist das fertige Modell nicht nur imposant, sondern sieht auch unverkennbar wie ein realer Autotransporter aus. Zwar stören an der einen oder anderen Stelle wieder einmal farblich nicht ganz passende Pins und durchscheinende, fehlfarbige Elemente, aber das ist bei 42098 deutlich weniger auffällig als beim Land Rover 42110. Im Vergleich mit dem Mack ist der Transporter nicht so detailliert und verspielt ausgeführt, hat aber dafür halt mehr umbauten Raum. Beides gleichzeitig wird in der Preisklasse wohl nicht realisierbar sein. Funktional hat das Set einiges zu bieten. Der Sportwagen verfügt über einen „funktionierenden“ Motor und über eine Lenkung mit Hand of God Steuerung am Heck. Damit besitzt das Auto die gleichen Funktionen (und auch fast die gleichen Abmessungen) wie die Corvette 42093. Leider sind auch beim Sportwagen aus dem Autotransporter Set die Türen nicht zu öffnen, was mir schon an der Corvette nicht gefallen hat. Dafür finde ich den Wagen optisch gelungener. Der Autotransporter besitzt ebenfalls einen Motorblock mit sich bewegenden Kolben, ähnlich wie beim Mack Truck 42078. Gut gelöst hat Lego, dass der Motorblock auch nach Fertigstellung der Fahrzeugkabine erreichbar bleibt, indem man wie bei einem echten LKW die Kabine nach vorne klappt (siehe Fotos). Die Lenkung ist ebenfalls durchdacht umgesetzt. Es gibt gleich zwei Hand-of-God Steuerungen. Eine befindet sich an der Oberseite gleich hinter der Fahrerkabine. Da sie jedoch von einem transportierten Auto blockiert werden könnte, hat Lego eine zusätzliche Steuerung auf der Fahrerseite an der Außenseite der Kabine untergebracht. Da hat jemand mitgedacht. Am Heck des Anhängers können zwei Rampen ausgefahren werden, die den Autos ein Befahren des Autotransporters ermöglichen. Damit die Autos auch die obere Ebene des Transporters erreichen können, lassen sich beide oberen Plattformen auf einer Seite absenken. So können die Autos problemlos hochfahren. An den Parkpositionen der oberen Ebene gibt es kleine Haken, die die Fahrzeuge selbst auf der schräg gestellten Plattform halten. Die Haken funktionieren sowohl beim mitgelieferten Sportwagen als auch bei der Corvette. Auf der unteren Ebene halten einfache Fliesen die Autos bei der Fahrt in Position. Die Konstruktion des Transporters ist solide genug, um tatsächlich vier Fahrzeuge aufzunehmen. Selbst die oberen Ebenen wirken stabil genug und wackeln nicht während der Fahrt. Spieletechnisch mag das simple Beladen und Abladen des Transporters ein wenig eintönig klingen, aber in natura macht das tatsächlich Spaß. Selbst mein kleiner Nachwuchs mit fünf Jahren konnte sich erstaunlich lange mit dem Transporter beschäftigen und auch für mich ist der Transporter nicht nur ein Vitrinenmodell. Allerdings sollte man mindestens noch ein zweites Auto sein Eigen nennen, um ihn zu beladen. Leider hat Lego außer der Corvette kein weiteres, genau passenden Fahrzeug im Angebot. Fazit: ------- Unterm Strich habe ich den Kauf nicht bereut, zumal der Transporter deutlich reduziert angeboten wurde. Die Abmessungen sind imposant und das fertige Modell sieht optisch gelungen aus. Darüber hinaus hat Lego viele Funktionen im Set integriert und sich Gedanken um das Bespielen des Modells gemacht. So gibt es verschiedene Lenkoptionen und die Autos können tatsächlich problemlos die verschiedenen Ebenen des Aufbaus erreichen. Auch die vorklappbare Fahrerkabine ist nett gemacht. Enttäuscht war ich etwas beim Aufbau, denn konstruktiv bietet das Set nur Standardkost. Teilweise wurden sogar die gleichen Konstruktionen beim Sportwagen und beim Transporter genutzt. Das bestärkt das Gefühlt, Dinge immer mehrmals bauen zu müssen, was durch die ähnlichen Aufbauten von Zugmaschine und Anhänger eh aufkommt. Auch die wieder mal zahlreichen Aufkleber sind ein Manko zumal das Set ohne irgendwie unfertig aussieht. Daher bekommt 42098 auch nur vier Sterne von mir. Aufbautechnisch hätte ich mir etwas mehr erhofft, spieletechnisch ist es dafür aber top. Für unter hundert Euro würde ich es mir trotz der kleinen Mankos immer wieder kaufen. Weiterlesen