Auf der Suche nach Abwechslung zum Spiel „Krass kariert“ bin ich auf „Chip it“ gestoßen. Da der Spielablauf bereits in groben Zügen abgedruckt wurde, beschränke ich mich auf die Äußerung meiner persönlichen Meinung zum Spielgeschehen. Die Regeln sind schnell erklärt und grob verinnerlicht. Trotzdem hakt es anfänglich zum einen daran, wann man Chips nimmt und wann man wie viele abgeben kann – zum anderen an der unterschiedlichen Funktion der Chips auf den grünen bzw. violetten Karten (1 Chip => grüne Karte = Kartenwert+1 z.B. 13+1=14 / 1 Chip => violette Karte = Kartenwert x 2 z.B. 13 x2 = 26). Auch daran, dass man ggf. gleichzeitig Karten mit unterschiedlicher Farbe auslegen darf, muss man sich erst gewöhnen. Das alles macht jedoch das Spiel interessant und spannend, die kleinen Kopfrechen-Knobeleien sind pfiffig – und das macht alles richtig viel Spaß. Je weiter das Spiel fortschreitet wird es schwieriger, passende Karten bzw. Kartenkombinationen zu finden. Mittels PASSEN, bleibt man aber dennoch im Spiel und darf dafür bis zu 2 Chips aus dem eigenen Vorrat abgeben. Das ist gut, denn man hat das Spiel erst dann gewonnen, sobald man weder Karten auf der Hand noch Chips im eigenen Vorrat hat. Zum Ende hin kann es passieren, dass man entweder noch Karten hat, die man nicht auslegen kann, aber auch keine Chips zum Abgeben im eigenen Vorrat (was offensichtlich auch den Spielemachern klar war, dass diese Situation eintreten kann – deshalb sagt die Spielregel beim PASSEN wohl auch, dass man bis zu 2 Chips abgeben darf, d.h. man muss keine Chips abgeben), was sich irgendwie komisch anfühlt (obwohl regelkonform). Zum anderen hat man vielleicht keine Karten mehr auf der Hand und nur noch Chips, die man dann Runde für Runde abgeben darf ohne weitere Aktionsmöglichkeiten, was eher langweilig ist – da bleibt einem nur noch zu hoffen, dass man am Ende dafür mit einem Sieg belohnt wird. „Chip it“ hätte eine ebenbürtige Abwechslung zu „Krass kariert“ sein können (Kartenspiel vom gleichen Verlag) – durch das merkwürdige Ende jedoch, bleibt es unter dem Spaß-Niveau des zum Vergleich herangezogenen Spiels zurück. Währenddessen wir die Spielkarten von „Krass kariert“ schon arg strapaziert haben, so dass man ihnen dies leider schon entsprechend ansieht, wird „Chip it“ seltener auf dem Spieltisch der Familienrunde landen – schade! Ich hätte es gern haben wollen, doch das Ende lässt mich fast regelmäßig ratlos zurück – für die Siegbedingungen/das Spielende hätte man eine andere Lösung finden sollen, wenn es ein hervorragendes rundes attraktives Spiel hätte sein sollen – das Potenzial hätte es aus meiner Sicht definitiv gehabt. Wen dieses etwas merkwürdige Ende nicht stört, dem kann ich das Spiel aufgrund des reizvollen Spielmechanismus dennoch empfehlen (5/5 Chips), wir bewerten das Spiel individuell aus dem genannten Grund mit 3 von 5 möglichen Chips.Weiterlesen