Hallo, es ist schon viel zu den Regeln in den guten obigen Rezensionen geschrieben worden, so dass ich mich mehr auf mein persönliches Fazit beschränken und etwas auch auf Unterschiede zu Arkham Horror eingehen möchte. Da ich schon Arkham Horror habe, hatte ich nämlich lange überlegt, ob ich dann noch Eldritch Horror kaufen soll. Ich habe es dann doch gemacht und den Kauf überhaupt nicht bereut! Ich kann nicht sagen, dass ein Spiel besser als das anderes ist, es sind zwei unterschiedliche Spiele, die in der gleichen Welt spielen, aber etwas andere Schwerpunkte haben. Die Spiele könnten auch unterschiedliche Spielertypen ansprechen, da bei Eldritch Horror der Einstieg deutlich leichter ist und (ohne Erweiterungen) nur im Grundspiel auch etwas weniger komplex. Das ist aber kein Nachteil, denn es geschieht trotzdem sehr viel und einfach zu gewinnen ist es nicht! ;-) Einstiegshürde/Spielanleitung. Den Einstieg bei Eldritch Horror (ohne Erweiterungen) finde ich deutlich leichter als bei AH. Dies liegt bestimmt auch an der vorbildlichen Spieleanleitung. Es gibt die eigentliche Regel, die die Zugabläufe und die wichtigsten Grundregeln gut beschreibt, so dass man den Ablauf und den Grundmechanismus sehr schnell verinnertlicht hat. Die Spielzugübersicht am Ende ist sehr hilfreich. Dazu kommt dann das Lexikon. Unter den jeweiligen Stichworten sind dann weitere Erklärungen gegeben. Es gab nichts, was wir da nicht gefunden hätten. AUßerdem erkärt sich viel von selbst, wenn man die teilweise sehr ausführlichen Kartentexte liest und befolgt. Ich sage aber auch, dass wir trotzdem bei einigen Karten(effekten) im Internetforum nachschauen mussten, weil wir da nicht ganz genau wußten, wie das nun funktioniert. Auch bei einigen Unklarheiten, die bei so einem umfangreichen Spiel irgendwie zwangsläufig mal entstehen können, ist die Spielanleitung samt Lexikon wirklich vorbildlich und sehr gut! Leuten, die sich schon durch AH gearbeitet haben, wird das vermutlich alles deutlich einfacher vorkommen als Neulingen. Erstes Spiel: Wir konnten nach einmaligen Lesen der Regel sofort loslegen und haben parallel zur Erklärung gleich aufgebaut. Man kann also recht schnell mit dem Spielen beginnen, muss aber das Lexikon daneben liegen haben, da man gerade am Anfang oft noch mal zur Vertiefung nachlesen muss. Spielerzahl/Ermittler: Wir haben optimistisch zu zweit mit zwei Ermittlern gestartet und haben alle ersten Spiele verloren ;-) Zwar knapp, aber es hat uns trotzdem den Spielspaß als solchen NICHT vermiest. Im Gegenteil, wir wollten noch mal, andere Ermittler ausprobieren und haben halt aus Fehlern gelernt. Das Spiel hat eine Lernkurve und man kriegt nach und nach raus, was man besser machen muss, bzw. wie man es wohl besser nicht macht ;-) Mit nur zwei Ermittlern ist es - nach unserer Erfahrung - aber SEHR schwer. Pro Person zwei Ermittler zu spielen geht auch. Das ist nicht zu unübersichtlich. So kann man dann, wenn man nur zu zweit ist, den dritten bzw. vierten Spieler ersetzen. Es geht zu zweit, aber es funktioniert nicht immer gleich gut, das hängt nicht nur vom Würfelglück ab, sondern auch von den Ermittlern die man wählt. Die Ermittler haben sehr unterschiedliche Schwerpunkte und manche eignen sich mehr bzw. weniger gut zu zweit, sondern können ihre Fähigkeiten besser in einer größeren Ermittlergruppe geltend machen (z.B. Ermittler mit viel Einfluss, können sehr gut Unterstützung regenerieren und an die übrige Gruppe weitergeben! Zu zweit zieht das nicht ganz so gut.) Da muss man ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Da Ermittler auch ausscheiden können (bleiben trotzdem noch auf dem Spielplan, bis ein anderer Ermittler eine Begegnung mit ihnen hatte, um Gegenstände etc. zu übernehmen), habe ich ohnehin bisher in jedem Spiel nicht nur einen Ermittler gespielt und schnell gemerkt, welcher sich besser oder weniger gut bei einer kleinen Spielerzahl eignet. Wiederspielreiz: Für uns ist der Wiederspielreiz sehr hoch. In den ersten Runden haben wir immer (knapp) verloren und haben erst einmal Erfahrungen gesammelt. Außerdem wollten wir die unterschiedlichen Ermittler und die Kombis ausprobieren. Die vier großen Alten bieten auch sehr viel Abwechslung, weil sich das Spiel mit jedem Alten komplett anders spielt. Schwerpunkt im Spiel/Vergleich AH: Anders als bei AH spielen die Tore hier eine ziemlich untergeordnete Rolle. Man MUSS sie nicht zwangsläufig schließen, um das Spiel gewinnen zu können. Sie bestimmen allerdings - je nach Symbol auf der Vorzeichenleiste - das Fortschreiben auf der Verderbensleiste. Löst man drei Mysterien schnell, dann kann das auch gehen, ohne auch nur ein Tor geschlossen zu haben. Das ist natürlich völlig anders als bei Arkham Horror. Daran sieht man schon, dass die Spiele anders sind und sich es deswegen auch lohnt beide zu haben. Bei Eldritch Horror geht es mehr darum, dass die Mysterien gelöst werden, Gerüchte gelöst werden, die Ermittler überleben und der große Alte nicht erwacht. Bei einigen großen Alten ist beim Erwachen schon das Spiel beendet. Bei anderen kann man immer noch gewinnen, wenn man das letzte Mysterium besiegt. Die Monsterbewegung und der Schritt in die andere Welt, um die Tore schließen zu können, fallen bei Eldritch ganz weg und waren bei AH aber zentral und ein Schwerpunkt. Das macht das Spiel deutlich einfacher. Es geht hier mehr ums Erfoschen, sich besser auszurüsten, Unterstützung und Zauber zu generieren, Hinweismarker zu sammeln und Mysterien zu lösen. Für mich persönlich ist das Rollenspielgefühl hier größer. Spieldauer: Eldritch Horror baut sich etwas schneller auf als AH. Unsere Spiele haben aber auch ca. 3 Stunden gedauert. Das erste länger, weil wir da noch oft nachschlagen mussten in der Regel. Es ist durchaus kürzer als AH, aber trotzdem zumindest bei uns ein Abendfüller und nicht für mal eben so zwischendurch geeignet. Spielmaterial: Bemängeln kann man echt die nur 4 mitgelieferten Würfel. AH hatte richtig gute schwerere amerikanische Würfel. Die Würfel bei Eldritch sind qualitativ nicht so doll und es sind auch etwas wenig. Die Monster und Hinweismarker sollen jeweils in einen undurchsichtigen Beutel gepackt werden, weil man die da raus ziehen soll. Allerdings sind keine Beutel mitgeliefert, die hätten da eigentlich auch rein gemusst. Ziptüten für die Fülle an Markern und Material werden leider auch nicht mitgeliefert. Aber nunja, ansonsten gute stabile Karten, tolles stimmungsvolles Brett. Insgesamt macht uns Eldritch Horror wirklich Spaß! Es gibt aber auch ein ABER: Man ist im Grundspiel relativ schnell mit einigen Kartenstapeln (Mysterien z.B.) durch und kennt die dann. Von den 4 vorhandenen Mysterienkarten muss man 3 lösen. Sie wiederholen sich also zwangsläufig und man kann schon etwas Vorkehrungen treffen.... Es fehlt da etwas an Varianz im Grundspiel. Daher haben wir uns dann Erweiterungen zugelegt, damit mehr Material, Varianz und Abwechslung im Spiel ist und bleibt. MEiner Meinung nach hätten aber die ersten kleinen Erweiterungen schon ins Grundspiel gehört, weil es wirklich nur etwas mehr von allem ist. Daher ziehe ich hier jetzt mal einen Stern ab, weil ich es bei einem Spiel für diesen Preis nicht gut finde, wenn man es zu schnell kennenlernt und etwas zu wenig Material/Karten drin sind. So muss man dann zwangsläufig (teure) weitere Erweiterungen kaufen, damit der Langspielspaß bleibt und man sich nach und nach ein "vollständiges", abgerundetes Spiel erst zusammenkauft. Darüber ärgere ich mich manchmal ;-) Zum Schluss: Für mich ist Eldritch Horror nicht nur ein Arkham Horror light, sondern setzt auch andere Schwerpunkte Ich kann Eldritch Horror empfehlen, uns macht es jedenfalls wirklich Spaß. Es ist sicherlich nicht für jeden Spielertyp geeignet. Man sollte schon Spaß an größeren Spielen und langen Spieleabenden haben. Und vor allem braucht ihr einen SEHR großen Tisch :-) Aber auch, wenn man Arkham Horror kennt und gerade dann, wenn es einem zu lang ist und deshalb zu selten auf dem Spieltisc