Immer wieder steht man im Spieleladen vor Neuheiten die einem Rätsel aufgeben. Boomerang kommt in einer sehr kleinen quadratischen Verpackung daher und enthält neben vielen Karten auch viele Bummerangs. Das macht natürlich neugierig, die Dinger haben ja einen sehr exotischen Touch und mich schon als Kind sehr fasziniert. Das Lesen der Anleitung hat mir den Nutzen der Bummerangs allerdings nicht näher gebracht, so das das Spiel einfach mal gespielt werden musste Ziel des Spiels Man versucht Tiere zu sammeln. Tiere sind auf den Karten abgebildet. Auf jeder Karte sind außerdem zwei Jagdgebiete abgebildet, derer es ingesamt fünf gibt. Am Ende des Spiels schaut jeder Spieler unter seinen Tierkarten von welcher Tierart er mehr hat als alle anderen, und bekommt dann so viele Punkte wie er von dieser Tierart hat. Tierarten von denen man nicht die Mehrheit hat zählen nichts. Je sechs Bummergangs sind einen Punkt wert. Wie geht Boomerang? Zu beginn einer Runde werden solange Karten aufgedeckt, bis alle 5 Jagdgebiete zu sehen sind. Das können nur drei Karten, also drei Tiere sein, oder auch sechs oder sieben Karten. Anschließend legt jeder Spieler einen Marker vor sich ab in dem er angibt, in welchem der fünf Jagdgebiete er jagen gehen will. Die Spieler werfen nun der Reihe nach Bummerangs in die Mitte. Dabei kommte es nicht auf Geschicklichkeit an, man kann die Dinger auch einfach reinlegen. Wichtig ist nur die Entscheidung ob man einen weiteren Bummerang in den Kreis wirft, oder aussteigt und dann alle Bummerangs erhält, die gerade in der Mitte liegen. Wer zuerst aussteigt darf zuletzt jagen gehen, wer am Ende übrig ist erhält keine neuen Bummerangs aber darf als erster jagen gehen. Somit hat man einige kniffelige Entscheidungen zu treffen. Wer die meisten Bummerangs geht kann am längsten in der Runde bleiben und damit als erster jagen gehen und sich somit wertvolle Tiere sichern. Wer zuerst aussteigt bekommt in der Regel mehr Bummerangs als Spieler die später aussteigen, dafür darf er alledings auch als letzter jagen gehen, was dazu führen kann, dass gar keine Tiere in seinem Jagdgebiet mehr ausliegen, weil ein Spieler der vorher jagen war sich alle gesichert hat. Man muss also immer ein Auge auf die anderen Spieler haben, gucken welche Tiere sie bereits sammeln, schauen, ob dementsprechende Tiere ausliegen und in welchen Jagdgebieten diese leben und außerdem wieviele Bummerangs sie haben. Jemand der nur noch drei Bummerangs hat wird spätestens nach drei Wurf-Runden aussteigen um sich neue Ressourcen sicher zu können. Das bedeutet dass er sehr wahrscheinich in dieser Runde kein neues Tier bekommen wird. Möchte man sich ein bestimmtes Jagdgebiet unbedingt sehr sicher, weil von den sechs ausliegenden Tierkarten vier dieses Jagdgebiet zeigen kann es sehr teuer werden. Zusammenfassend sind die relevanten Punkte während eines Zuges: Welche Tiere liegen aus und wie nützlich sind sie für mich? In welchen Jagdgebieten liegen sie? Alle im gleichen oder in verschiedenen. Wieviele Bummerangs haben meine Mitspieler, wieviele habe ich? Welche Tiere sind für Mitspieler mit vielen Bummerangs attraktiv und habe ich dementsprechend eine Chance sie zu bekommen? Meinung Boomerang erinnert ein wenig an Kuhhandel. Man sammelt Tiere und muss sich überlegen wieviel man bereit ist zu investieren. Je mehr ich in einer Runde investiere desto mehr, desto weniger Einfluss kann ich den nächsten Runden nehmen. Zu Beginn einer Partie trifft man naturgemäß eher Bauchentscheidungen, aber in den letzten Runden kann man vor eine Runde sehr viel Zeit mit grübeln und nachzählen der Tierkarten der Mitspieler verbringen um genau auszurechnen was attraktiv ist, was Sinn macht, auf welches Jagdgebiet man geht, oder ob man versucht zu bluffen um einfach nur möglichst viele Bummerangs abzustauben um für attraktivere Runden gewappnet zu sein. Wer ernsthaft gewinnen möchte, muss dies auch tun. Fazit Boomeang ist eine Kuhhandel-Variation im exotischen Gewand, die Spass macht und relativ flott zu spielen ist. Spielt man nur aus dem Bauch heraus ist der Sieg Zufall, das Pokerelement ist nett, besonders interessant wirds, wenn einem ein Mitspieler den Plan zunichte macht und zu früh aussteigt. Mit enormen Grüblern am Tisch können die letzten Runden relativ lange dauern, aber dennoch spielt sich das Spiel sehr flüssig. Ich würde das Spiel in der Kategorie "Kann man haben, muss man aber nicht" einordnen. Kein Spiel das sich in die Erinnerung einbrennen würde, aber eines, dass man in einer Spielerunde die gerade nichts hochgradig komplexes, aber dennoch etwas nettes, relativ entspanntes, aber dennoch interessantes spielen möchte gut auf den Tisch bringen kann. Weiterlesen
